Unsere Anlagen

Restabfallbehandlung in der Mechanisch-Biologischen-Stabilisierungsanlage in Rennerod

 

Vom Hausmüll zum hochwertigen Ersatzbrennstoff - so funktioniert Abfall heute. Unsere Restabfälle enthalten jede Menge versteckte Energie die wir zur Strom- und Wärmeerzeugung in industriellen Kraftwerken sinnvoll nutzen können.

Die Mechanisch-Biologische Stabilisierungsanlage kurz MBS-Anlage in Rennerod im Westerwald verarbeitet den im Kreis Limburg-Weilburg anfallenden Restabfall. Das technisch effiziente Trockenstabilatverfahren macht die versteckte Energie zuverlässig und kostengünstig nutzbar.

Was geschieht mit unserem Hausmüll nachdem er in der Grauen Tonne verschwunden ist? Bis zum Jahr 2005 wurde die Kreisabfalldeponie in Beselich-Obertiefenbach mit Siedlungsabfällen aus Haushalten und Gewerbebetrieben verfüllt.

Dies hat sich mit dem gesetzlichen Verbot aus dem Jahr 2005 grundlegend geändert. Abfälle dürfen seither nicht mehr ohne Vorbehandlung deponiert werden. Aber nicht nur das gesetzliche Verbot hat zum Umdenken geführt. Heute betrachtet man Hausmüll eher als einen wertvollen Rohstoff. Unser Wissen rund um das Thema Umweltschutz und das Bewußtsein schonender mit unseren knappen Recourcen umgehen zu wollen sind gestiegen. Ausgereifte Verfahren wie die Mechanisch-Bioliogische-Stabilisierung machen es möglich, unseren Restabfall schnell, zuverlässig und kostengünstig zu behandeln.

Jährlich erzeugt jede Person im Landkreis Limburg-Weilburg eine durchschnittliche Restabfallmenge von etwa 200 kg erzeugt und entsorgt diese über die Graue Tonne. In Rennerod im Westerwald wird dieser Restabfall behandelt. Dort werden in dem mechanisch-biologischen Behandlungsverfahren zunächst die leicht zersetzbaren organischen Bestandteile des Abfalls in einer biologischen Stufe (Rotte) abgebaut. Durch die bei der Verrottung entstehende Wärme werden dem Abfall rund 27 % Wasser entzogen. Bei der nachfolgenden mechanischen Aufbereitung des trockenen Abfallgemischs werden Metalle und Inertstoffe wie Glas und Steine abgetrennt. Die verbleibenden Abfälle werden zu einem hochwertigen Brennstoff, dem sogenannten Trockenstabilat verarbeitet. Dieser energiereiche Abfallanteil kann in Kraft- oder Zementwerken oder anderen industriellen Anlagen als Ersatzbrennstoff eingesetzt werden.

Die zurückgewonnenen Metalle werden in der Metallindustrie erneut als Rohstoff eingesetzt. Die verbleibenden energiearmen und biologisch deaktivierten (inerten) Abfallrestmengen erfüllen die geltenden, strengen Ablagerungskriterien und können auf der Kreisabfall-Deponie in Beselich abgelagert werden.

Die Kompostwerke Beselich-Obertiefenbach und Weinbach-Gräveneck

 

Der Landkreis Limburg-Weilburg sammelt die anfallenden Bio- und Grün- und Gartenabfälle bereits seit 1993 und verwertet sie ökologisch in den Kompostierungsanlagen Weinbach-Gräveneck und Beselich-Obertiefenbach. Die Getrenntsammlung von Bioabfällen ist in Deutschland seit 2015 gesetzlich verpflichtend.

Kompost aus Bioabfällen ist ein Naturprodukt mit vielfältigen, positiven Eigenschaften. Die Beschaffenheit der einzelnen Kompostbestandteile sorgt bei regelmäßiger Verwendung für eine Verbesserung der allgemeinen Bodeneigenschaften. Der Boden erhält eine lockere Struktur mit vielen Poren und ein hervorragendes Mikroklima. Dies sind die Voraussetzungen für die Entwicklung eines ausgewogenen Bodenlebens. Bakterien, Pilze, Insekten und Würmer in einer artenreichen Vielfalt erhöhen auf natürliche Wiese den Schutz ihrer Pflanzen vor Schadinsekten und Pflanzenkrankheiten.

Durch den Einsatz von Kompost erhält man eine sehr preisgünstige Grunddüngung und Humusversorgung. Alle verfügbaren Pflanzennährstoffe bleiben im Kreislauf der Natur enthalten und müssen nicht durch Kunstdünger von außen zugeführt werden. Das Wasser- und Nährstoffspeichervermögen des Bodens wird durch den hohen Anteil saugfähiger Fasern im Kompost deutlich verbessert und die Pflanzen überstehen somit auch länger anhaltende Trockenperioden meist unbeschadet.

Bei dem erzeugten Kompost wird bereits das Ausgangsmaterial – Bio- und Grünabfall – bei der Anlieferung überwacht. Wesentliche Aspekte bei der weiteren Qualitätssicherung des fertigen Komposts sind der Rottegrad, der Humus-, der Nährstoff- sowie der Wassergehalt. Kompost muss hygienisch unbedenklich sein und darf den technisch unvermeidbaren Wert an Stein- und Fremdstoffanteil sowie festgelegte Schadstoffgrenzwerte nicht übersteigen.

Das Erreichen einer hohen Kompostgüte bei gleichzeitiger Minimierung von Geruchsemissionen ist in vielerlei Hinsicht verfahrenstechnisch sehr aufwendig.

Die Modernisierung des Kompostwerkes Beselich

 

Der Betreiber des Kompostwerkes Beselich investierte jüngst 6,7 Million Euro in die Erneuerung des Kompostwerkes Beselich, dessen Führung der Abfallwirtschaftsbetireb ab Herbst 2020 übernommen hat.

Ein wesentlicher Aspekt der Erneuerung lag in der Geruchsminimierung. Dazu wurde die Verarbeitung über die Anlieferung des Bioabfalls, den Prozess der Rotte bis hin zur Verladung des fertigen Komposts bis einschließlich Rottegrad 3 so optimiert, dass dies alles in geschossenen Hallen stattfinden kann.

Die zuvor offenen Lagerflächen sind jetz als geschlossenes System mit Laufabsaugung und -reinigung ausgeführt. Die rund 10-tägige 1. Nachrotte die im Anschluss an die 14-tägige Hauptrotte stattfindet, erfolgt ebenfalls in geschlossenen Boxen, so dass die leichtabbaubare Biomasse unter kontrollierten Bedingungen vollständig  in Humus umgewandelt werden kann.

Mit einem Zerkleinerer/Schredder kann der Bioabfall bzw. der Rohkompost nach der 1. Nachrotte bei Bedarf aufbereitet werden.

Dem hohen Qualitätsanspruch bei gleichzeitiger Emissionsminimierung wurde baulich mit einem neuen Anlieferbereich, der Einhausung der Verladerampe sowie der Installation zweier neuer, deutlich größerer Bio-Luft-Filter Rechnung getragen. Die neue Bio-Luft-Filter-Anlage baut Geruchsstoffe unter Einsatz von Bakterien auf einem Trägermaterial auf natürliche Weise zuverlässig ab.

Des Weiteren wurden alle Ein- und Ausfahrten mit sogenannten Luftschleiertoren versehen.

Zur qualitativen Aufwertung des Fertigkomposts wurden zusätzliche Verfahrensschritte wie Metall- und Kunststoffabscheider im Prozess ergänzt.

Die Sammlung und Erstbehandlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten als Projekt sozialer und beruflicher Integration

 

Mit der Sammlung von Elektrogroßgeräten hat der AWB das Arbeitsprojekt Job & Work beauftragt, das diese Geräte auf Abruf an den Grundstücken abholt. Job & Work ist ein Zweckbetrieb zur sozialen und beruflichen Integration.

Träger des Arbeitsprojektes Job & Work ist der Verein für Integration und Suchthilfe e.V. (VIS). Beschäftigt werden schwerpunktmäßig abstinente (cleane) Suchtmittelabhängige, Suchtgefährdete und langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger/Innen. In diesem Bereich können durchschnittlich 16 Menschen dieses Personenkreises beschäftigt werden.

Mit der Einsammlung der Haushaltsgroßgeräte wird den Mitarbeitern bei Job & Work die Möglichkeit geboten, in einem geschützten Rahmen realitätsbezogene Arbeitserfahrungen zu sammeln.

Die Zerlegung der gesammelten Elektrogroßgeräte erfolgt bei der Profil Limburg-Weilburg Beschäftigungsförderungs GmbH. Die Profil GmbH ist ein zertifizierter Erstbehandlungsbetrieb für Elektroaltgeräte mit Standort in Limburg