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Bioabfall

Entsorgung von Abfällen biologischen Ursprungs aus der Braunen Biotonne sowie Grün- bzw. Gehölzschnitt, Gastronomieabfälle und Tierkörper

Vom Bioabfall zum regionalen Naturprodukt mit Gütesiegel
 

 

Seit 1993 werden die im Landkreis Limburg-Weilburg anfallenden Bio- und Grünabfälle in den Kompostierungsanlagen Weinbach-Gräveneck und Beselich-Obertiefenbach (seit 1997) kompostiert.

 

Kompost aus Bioabfällen ist ein Naturprodukt mit vielfältigen, positiven Eigenschaften. Die Beschaffenheit der einzelnen Kompostbestandteile sorgt bei regelmäßiger Verwendung für eine Verbesserung der allgemeinen Bodeneigenschaften. Ihr Boden erhält eine lockere Struktur mit vielen Poren und ein hervorragendes Mikroklima. Dies sind die Voraussetzungen für die Entwicklung eines ausgewogenen Bodenlebens. Bakterien, Pilze, Insekten und Würmer in einer artenreichen Vielfalt erhöhen auf natürliche Wiese den Schutz ihrer Pflanzen vor Schadinsekten und Pflanzenkrankheiten.

 

Durch den Einsatz von Kompost erhalten sie eine sehr preisgünstige Grunddüngung und Humusversorgung. Alle verfügbaren Pflanzennährstoffe bleiben im Kreislauf der Natur enthalten und müssen nicht durch Kunstdünger von außen zugeführt werden. Das Wasser- und Nährstoffspeichervermögen ihres Bodens wird durch den hohen Anteil saugfähiger Fasern im Kompost deutlich verbessert und Ihre Pflanzen überstehen somit auch länger anhaltende Trockenperioden meist unbeschadet.

 

Die professionelle Herstellung von Kompost unterscheidet sich vom Grundprinzip der Rotte her nur wenig von der Eigenkompostierung im häuslichen Garten. Der Unterschied besteht im Rotteverfahren.

 

Im heimische Komposthaufen oder Schnellkomposter werden die Kleinstmengen eher unkontrolliert in Kompost umgewandelt. In unseren beiden Kompostierungsanlagen hingegen werden jährlich aus rund 25.000 Tonnen Bioabfall 12.000 Tonnen hochwertiger Kompost unter kontrollierten Prozessbedingungen hergestellt.

 

Um ihnen unsere Kompostprodukte dauerhaft in einer gleichbleibend guten Qualität anbieten zu können, setzten wir auf eine Qualitätssicherung durch die freiwillige Güteüberwachung.

Das Gütezeichen Kompost darf nur von Produkten geführt werden die die Qualitätskriterien der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. erfüllen.

 

Bei unserem Kompost wird bereits das Ausgangsmaterial – ihr Bio- und Grünabfall – bei der Anlieferung überwacht. Wesentliche Aspekte bei der weiteren Qualitätssicherung des fertigen Komposts sind der Rottegrad, der Humus-, der Nährstoff- sowie der

Wassergehalt. Unser Kompost muss hygienisch unbedenklich sein und darf den technisch unvermeidbaren Wert an Stein- und Fremdstoffanteil  sowie festgelegte Schadstoffgrenzwerte nichtübersteigen.

 

In unseren modernen Kompostierungsanlagen wollen wir mit ihrer Hilfe auch zukünftig qualitativ hochwertigen Naturkompost mit Gütesiegel herstellen.

 

Gerade bei dem Ausgangsstoff „Biomüll“ können sie uns unterstützen, indem sie weiterhin ausschließlich biologisch gut abbaubare Abfälle aus Küche und Garten in die Biotonne einfüllen. Geeignet sind alle Abfälle, die sie auch auf ihren heimischen Komposthaufen geben würden.

Die Bio-Abfälle müssen so beschaffen sein, dass sie von Kleinstlebewesen, Bakterien und anderen Mikroorganismen in Kompost umgewandelt werden können.

 

Nicht geeignet sind flüssige Bioabfälle (Suppen und Soßen) und Störstoffe wie Kunststoff, Metall, Steine, Bauschutt, Glas, behandeltes Holz, Schlachtabfälle, Tierkot, Asche (Zigaretten und Kohle), Hygieneartikel, Windeln, Textilien, Staubsaugerbeutel oder Einkaufstüten.

 

Idealerweise wickeln sie Gemüse- und Obstreste, Kaffeefilter und Teebeutel in verrottbares Zeitungs- oder Küchenpapier ein. Das Papier kann überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen, was sich gut auf den Kompostierungsprozess auswirkt und sie haben den Vorteil, dass sich die unangenehmen Gerüche aus ihrer Biotonne deutlich verringern. Wenn ihre Biotonne darüber hinaus im Sommer an einem schattigen oder kühlen Ort steht und sie den Deckel stets verschlossen halten, bleiben Maden Fliegen und Schimmel ebenfalls fern.

 

 

Entsorgung von Speiseabfällen aus Gastronomiebetrieben

Die Entsorgung von fleisch- und fischaltigen Speiseresten aus Gastronomiebetrieben unterliegt aus Gründen der Seuchenhygiene dem Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsgesetz (TierNeBG). Danach sind diese Abfälle einem privaten, zugelassenen Verwertungsbetrieb zuzuführen. Eine Entsorgung über die Biotonne (braune Tonne) ist den Betrieben nur für vegetarische Abfälle erlaubt.

 

 

Entsorgung von Tierkörpern

Körper verstorbener Tiere dürfen nicht über die Bio Tonne entsorgt werden. Sie sind zugelassene Verwertungsbetrieben für Tierkörper zuzuführen.

Tipps zur Biotonne im Sommer

Wenn uns die Sonne mit ihrer strahlenden Wärme erfreut, werden auch die von uns weniger geliebten Lebewesen rege. Es geht um Fliegen, Maden, Bakterien und insbesondere um die, die sich in unsere Biotonne verkrochen haben.

Die Beschaffenheit unserer Bioabfälle – organisch und feucht - bringt es mit sich, dass ein bestimmter Grad der Verschmutzung nicht zu vermeiden ist. Es machen sich Fäulnisbakterien und Schimmelpilze breit, die wiederum einen unangenehmen Geruch erzeugen können.

Es gibt durchaus einige Möglichkeiten die unangenehmen Begleiterscheinungen beim Umgang mit Bioabfall zu minimieren. Dazu sollten Sie folgende Tipps berücksichtigen:
 

In der Küche fängt es an:

  • sammeln Sie Ihre Bioabfälle in einem Vorsortiergefäß mit Deckel
  • schlagen Sie feuchte Abfälle wie Obstschalen und Gemüsereste sowie Essensreste in Zeitungspapier ein (kein Hochglanzpapier)
  • leeren Sie das Vorsortiergefäß jeden Tag aus
  • reinigen Sie das Gefäß regelmäßig
     

Was die Biotonne betrifft:

  • stellen Sie die Tonne möglichst im Schatten auf
  • legen Sie unten in der Tonne zerknülltes Zeitungspapier ein, das verhindert ein Festpappen am Boden
  • schlagen Sie feuchte Küchenabfälle wie Gemüse- und Obstabfälle, Teebeutel, Kaffeefilter, Eierschale, Knochen usw. locker in Zeitungspapier ein, dies verhindert den Befall durch Maden
  • legen Sie bei größeren Mengen feuchter Abfälle (z.B. Rasenschnitt) Zwischenlagen aus zerknülltem Zeitungspapier ein, damit die Feuchtigkeit aufgesaugt werden kann. Auch kleine Äste oder Strauchschnitt fördert die Durchlüftung
  • bei Madenbefall lassen sie den Deckel offen, denn Maden mögen kein Licht und die Vögel freuen sich über tolles Zusatzfutter.
  • leere Tonne regelmäßig etwas reinigen und in der Sonne trocknen lassen

Abfallentsorgung im Winter - Festgefrorener Abfall muss nicht sein!

Im Winter und insbesondere nach frostigen Nächten ist damit zu rechnen, dass die Abfälle in den Gefäßen festfrieren und diese dann nicht oder nicht vollständig entleert werden können. Besonders davon betroffen sind die Bioabfallgefäße mit ihren überwiegend feuchten Abfällen. Den Müllwerkern ist es aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen nicht gestattet in die Abfallgefäße zu greifen um den Abfall zu lösen (Verletzungsgefahr). Der Abfallwirtschaftsbetrieb Limburg-Weilburg und die mit der Rest- und Bioabfallentsorgung im Landkreis beauftragten Unternehmen geben für die kalte Jahreszeit folgende Tipps:

  • Sofern Sie die Möglichkeit haben, stellen Sie Ihre Rest- und Bioabfallgefäße möglichst frostfrei in einer Garage oder in einem Kellerraum unter. Die Gefäße sollten erst am Morgen der Abfuhr bereitgestellt werden;
  • Lassen Sie Kaffeefilter, -pads oder Teebeutel erst im Ausguss Ihrer Spüle abtropfen und wickeln Sie die feuchten Abfälle, insbesondere Ihre Küchenabfälle zusätzlich in Zeitungspapier ein;
  • Laub oder andere feuchte Abfälle dürfen nicht in die Abfallgefäße gepresst werden;
  • Geben Sie lose zerknülltes Zeitungspapier als Trennschicht in die Abfallgefäße;
  • Lösen Sie Ihren Abfall am Tag der Sammlung mittels Spaten oder Stock von den Behälterwänden ab, so dass er locker in der Tonne liegt und herausfallen kann;
  • Geben Sie Ihre Abfälle verpackt in Kunststoffbeuteln in Ihr Restabfallgefäß – jedoch keine Kunststoffbeutel in das Bioabfallgefäß einwerfen!
  • Abfallgefäße müssen zur Leerung unmittelbar am Gehweg aufgestellt sein.
  • Die zur Abfallsammlung beauftragten Unternehmen sind bemüht die Abfallgefäße bei jeder Witterung zeitnah und ordentlich zu entleeren, sie benötigen aber Ihre Mithilfe! Sollte aus nicht vorhersehbaren Gründen wie Festfrieren der Abfälle oder Straßenglätte eine Leerung der Abfallgefäße nicht durchgeführt werden, besteht kein Anspruch auf eine Leerung zu einem späteren Termin. Dafür werden jedoch beim nächsten Leerungstermin Beistellungen mitgenommen.